Eine stattliche Anzahl Mitglieder und Gäste konnte IGOL-Präsident Raphael Widmer im Hangar der REGA in Winkeln-St.Gallen zum Jahresbeginn begrüssen. Im kurzen Rückblick auf 2024 erwähnte er die erfolgreiche Gründung einer Parlamentarischen Gruppe Luft- und Raumfahrt PGLR, in welcher sich bereits zahlreiche St.Galler Parlamentarier:Innen zusammengefunden haben. «In der schweizerischen Luftfahrt ist die REGA ein enorm wichtiges und bedeutendes Unternehmen», ist Raphael Widmer überzeugt.
Die REGA-Basis
REGA-Basisleiter Willi Simic, selbst langjähriger Pilot, Fluglehrer und Ausbildner, empfing die interessierte IGOL-Schar. Er selbst kennt keinen festen Arbeitsort und ist stets dort tätig, wo seine Expertise gebraucht wird und er seine grosse Erfahrung in der Fliegerei und Luftrettung einbringen kann. «Mir ist wichtig, dass ich regelmässig Einsätze fliege», meint er bescheiden.
Das Einsatzspektrum der Basis St.Gallen ist breit: Neben Verkehrsunfällen und Bergungen von Skifahrern, Wanderern und Bergsteigern wird die Ostschweizer Rega-Crew oft zu Patientenverlegungen von Spital zu Spital aufgeboten. Dazu gehören häufig auch Einsätze mit Neugeborenen. Die St.Galler Crew fliegt jährlich insgesamt über 900 Einsätze.
Einsätze über Landesgrenzen hinweg
Das Einsatzgebiet umfasst die Kantone St.Gallen, Thurgau und Appenzell sowie das Fürstentum Liechtenstein. Es reicht von Kreuzlingen bis zum Rheintal und vom Bodensee bis zu den Churfirsten. Das entspricht einer Flugzeit von rund 7 Minuten ab St.Gallen. Auch die Landesgrenzen stellen für den St.Galler Helikopter kein Hindernis dar, wenn er z.B. durch die deutschen Leitstellen Bodensee und Konstanz sowie von der Rettungs- und Feuerwehr-Leitstelle Feldkirch zu einem Rettungsflug in das benachbarte Ausland (Vorarlberg) angefordert wird.
REGA 7 sofort im Einsatz
Vor Beginn der Führung startete REGA 7 zu einem Einsatz, angefordert für einen Patienten-Transport. Noch während Willi Simic die lebensrettenden Ausrüstungen im Hangar erklärte, war REGA 7 im Anflug. Auf einem grossen Monitor waren alle aktuellen Einsätze schweizweit und zweitverzugslos ersichtlich. Pilot, Notarzt und Paramedic machten sich nach der Landung unverzüglich bereit für einen möglich neuen Einsatz.
Von der Autobahnbrücke zur eigenen Basis
Begonnen hat die Einsatztätigkeit der Rega in der Ostschweiz am 2. April 1981. Damals flog die Alouette III der Rega mit der Immatrikulation HB-XHZ von Zürich nach St.Gallen, wo sie zunächst im Kinderspital St.Gallen stationiert wurde. Im Winterquartal fand der Helikopter unter einer Autobahnbrücke Schutz. Nach Überwindung zahlreicher Hindernisse konnte die Crew am 22. Dezember 1984 in Winkeln bei Gossau die neue Basis beziehen. 1989 wurde die HB-XHZ durch die Alouette III HB-XOO ersetzt. Die nächste Ablösung erfolgte im Juni 1994, als die Crew eine leistungsstarke Agusta A 109 K2 erhielt. Am 19. Januar 2002 flog die Basis St.Gallen den 10'000 Einsatz. Am 27. Oktober 2009 erfolgte der erste Einsatz mit dem neuen Rettungshelikopter AgustaWestland Da Vinci, HB-ZRX. St.Gallen war die erste Basis überhaupt, wo der moderne Gebirgshelikopter abhob.
Text: Felix Meier
Foto: Raphael Widmer (Teilnehmer vor dem REGA 7 AgustaWestland da Vinci)